08.04.2021 – NDR – Missbrauchsaufklärung: Bundesverdienstkreuz an Katsch und Mertes

Missbrauchsaufklärung: Bundesverdienstkreuz an Katsch und Mertes
Stand: 08.04.2021 18:49 Uhr

Der Aktivist Matthias Katsch und Jesuitenpater Klaus Mertes sind für ihre Missbrauchsaufklärung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Im Januar 2010 suchte der frühere Schüler des Berliner Elitegymnasiums Canisius-Kolleg, Matthias Katsch, das Gespräch mit dessen damaligen Rektor Klaus Mertes, um ihm von dem in den späten 1970er-Jahren erlittenen Missbrauch an der Jesuitenschule zu berichten. Mertes nahm die Schilderung ernst und fragte in einem Brief 600 weitere ehemalige Schüler nach ihren Erfahrungen. Der Vorgang erschütterte als „Missbrauchsskandal“ vor allem die katholische Kirche, aber auch die evangelische und andere Organisationen und Einrichtungen. Florian Breitmeier aus der Redaktion „Religion und Gesellschaft“ verfolgt den Skandal seit Anbeginn.

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16.04.2014 – Spiegel – Totes Kleinkind aus Hamburg: Mordanklage gegen Yagmurs Mutter

Die kleine Yagmur aus Hamburg verblutete innerlich. Bislang galt der Vater als dringend tatverdächtig. Doch nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mutter des Mädchens erhoben – wegen Mordes.

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30.01.2014 – Spiegel – Bericht zu Yagmurs Tod: Prüfer konstatieren schwere Fehler des Jugendamts

Bericht zu Yagmurs Tod: Prüfer konstatieren schwere Fehler des Jugendamts

Die Rede ist von einem eklatanten Verstoß gegen „anerkannte Grundsätze guter Sozialarbeit“: Gut einen Monat nach dem Tod der dreijährigen Yagmur in Hamburg macht ein Prüfbericht dem Jugendamt schwere Vorwürfe. Dennoch sehen die Prüfer offenbar keinen Rechtsverstoß.

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30.07.2013 – NDR – Inge Hannemann: Eine Frau gegen das System

Stand: 30.07.2013 17:10 Uhr Inge Hannemann: Eine Frau gegen das System von Hanna Grimm, NDR.de Inge Hannemann: Mittlerweile ist sie weit über die Grenzen von Hamburg-Altona bekannt. „Hartz-IV-Rebellin“ nennen die Medien Inge Hannemann. Doch die Jobcenter-Mitarbeiterin, die sich gegen das System Hartz IV auflehnt und deswegen sogar von ihrem Beruf freigestellt worden ist, findet diesen Spitznamen nicht besonders passend. „Der ist mir zu kämpferisch“, sagt sie mit einem leicht verlegenen Lächeln. Sie sei niemand, der hart und laut ist, erklärt die zierliche Frau. Dennoch ist die Jobcenter-Angestellte aus Hamburg-Altona zur Symbolfigur und Anführerin des Protests gegen Hartz IV geworden. Weiterlesen

03.07.2012 – NDR – Fall Dennis rüttelt Lokalpolitiker wach

Stand: 03.07.2012 13:23 Uhr
Fall Dennis rüttelt Lokalpolitiker wach

Kinderheim statt Pflegefamilie? Mehr als fünf Jahre war Dennis bei den Schneiders zu Hause, jetzt ist er in einem Kinderheim untergebracht.

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25.03.2013 – Spiegel Online – Schweiz: Missbrauch bei der Alm-Therapie

Schweiz: Missbrauch bei der Alm-Therapie

Von Christian Füller

Der Schulsozialarbeiter Tibor B. gewann Preise für seine Arbeit, war in der Schweiz hoch anerkannt. Was nur wenige wussten: Er verging sich an Kindern. Auch die Stiftung des bekannten Hirnforschers Gerald Hüther engagierte ihn für ein vielgelobtes Alm-Projekt – auch dort wurde er übergriffig.

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06.03.2012 – NDR – Menschenrechte der Kinder werden mit Füßen getreten

Die Reporter Gesine Enwaldt und Kersten Schüßler im Gespräch mit NDR.de

Frage: Wie sind Sie auf das Thema Pflegekinder gekommen? Steht das in Zusammenhang mit dem Fall Chantal?

Gesine Enwaldt: Wir sind über eine Zahl auf dieses Thema gestoßen, die uns sehr nachdenklich gestimmt hat – nämlich, dass die Zahl der Herausnahmen von Kindern und Pflegekindern aus Familien zwischen 2005 und 2010 um rund 40% gestiegen sind. Wir haben uns gefragt, woher dieser dramatische Anstieg kommt, und vor allem, was mit diesen Kindern passiert, ob sie angemessen betreut werden. Wir haben schnell gemerkt, dass hinter diesen Zahlen unzählige Kinderschicksale stecken, die bei genauerer Betrachtung erschreckend sind.

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08.02.2012 – NDR – Bürgerschaft debattiert über Fall Chantal

Einen Tag nach der Beerdigung von Chantal sind die Fehler im Fall des toten Mädchens heute Thema in der Aktuellen Stunde der Hamburgischen Bürgerschaft. Es geht dabei im Parlament auch um mögliche Konsequenzen.

Die forderte bereits Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). „Jetzt ist die Zeit der Aufklärung, und es ist die Zeit, Konsequenzen für das künftige Handelns der Stadt zu ziehen, damit sich so etwas Schreckliches nicht wieder ereignen kann“, sagte er der Zeitung „Die Welt“ (Mittwochsausgabe). Klar sei, „dass sich, sobald wir genügend wissen, auch die Frage der Verantwortung stellt. Es gibt eine formale Verantwortung, und es gibt auch eine politische Verantwortung.“ Der Tod Chantals sei das dramatischste und berührendste Ereignis seiner bisherigen Amtszeit. In der Debatte über Chantal wird Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) eine Grundsatzrede halten.
Opposition fordert Schreibers Rücktritt

Ein Thema wird auch die Forderung der Oppositionsparteien nach einem Rücktritt von Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) sein. Unterdessen haben sich die Grünen, CDU, Linke und die Piratenpartei im Bezirk Mitte auf ein gemeinsamen Antrag für die Bezirksversammlung Ende des Monats geeinigt, wie NDR 90,3 berichtete. Eckpunkte dieses Papiers sind eine Missbilligung der Arbeit Schreibers, eine Rücktrittsforderung gegen ihn und die Anregung an die Bürgerschaft, einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Fall Chantal zu bilden.
Chantal beerdigt

Chantal war am Dienstag – drei Wochen nach ihrem Tod – bestattet worden. Die Trauerfeier fand in der Kreuzkirche im Stadtteil Wilhelmsburg statt. Anschließend wurde Chantal in einem weißen Sarg beigesetzt.

Das Mädchen war in der Obhut ihrer drogensüchtigen Pflegeeltern an der Heroin-Ersatzdroge Methadon gestorben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Pflegeeltern wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung. Aber auch der freien Träger Verbund sozialtherapeutischer Einrichtungen und das Jugendamt, unter dessen Schutz das Mädchen stand, sind im Visier der Ermittler.

Die Bürgerschaftssitzung ab 15 Uhr hier im Live-Stream.

Quelle: NDR – http://www.ndr.de/regional/hamburg/buergerschaft187.html

27.01.2012 – Bild – Der Fall Chantal: Jugendamts-Kontrolle? Versagt!

Bezirks-Chef Markus Schreiber Mittwoch auf NDR 90,3: „Dem Kind ging es gut, bis zuletzt.“

City – Fast sieben Jahre lang leben Kleinkinder bei drogenabhängigen Pflegeeltern – vermittelt vom Jugendamt und angeblich unter regelmäßiger „Kontrolle“ durch das Jugendamt. Tatsächlich hat jegliche Kontrolle: VERSAGT!

Jüngster Beweis der Hilflosigkeit: Während die Staatsanwaltschaft gestern Mittag bestätigt, dass in der Garage und am Arbeitsplatz des Pflegevaters Methadon gefunden wurde, schickt das Bezirksamt Hamburg-Mitte um 14.30 Uhr folgende Pressemitteilung raus:

„Bei der Inobhutnahme der Kinder (das Jugendamt hatte Mashello, 10, Alisha, 16, sowie Pflegetochter Ashley, 8, am Dienstag in Heime gebracht; d. Red.) handelt es sich um eine rein vorsorgliche Maßnahme, dies bedeutet keinesfalls eine Schuldzuweisung oder das Vorliegen von Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung zum jetzigen Zeitpunkt.“

Vor dem Hintergrund der Ermittlungs-Erkenntnisse ist diese Sicht der Dinge blanker Hohn!

Entsprechend werden die Rufe nach Konsequenzen immer lauter. Im Zentrum der Kritik: Bezirkschef Markus Schreiber (51, SPD).

CDU-Kinderexperte Christoph de Vries (37) zu BILD: „Erst wäscht Schreiber offenbar im Zustand völliger Ahnungslosigkeit seine Hände in Unschuld, jetzt sind plötzlich doch Fehler passiert.

Er trägt die politische Verantwortung.“ Christiane Blömeke (GAL): „Die Verantwortung liegt beim Bezirksamtsleiter.“

Thomas Böwer (SPD), Vizechef des Deutschen Familienverbands und Ex-Bürgerschaftsabgeordneter: „Das erschüttert mich und macht fassungslos. Ich hoffe, dass der Senat endlich Konsequenzen zieht.“

Und der schaltet sich jetzt ein.

Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) zu BILD: „Mir geht es sehr nahe, dass ein Mädchen in Obhut einer Pflegefamilie gestorben ist.

Jetzt geht es darum, aufzuklären, warum der Drogenkonsum der Pflegeeltern so lange unbemerkt geblieben ist.“

Und weiter: „Ich habe das Bezirksamt Mitte deshalb aufgefordert, mich umfassend über die Einzelheiten des Falls zu informieren.

Das hat mir der zuständige Bezirksamtsleiter heute zugesagt. Besonders wichtig ist dabei die Frage, wie es genau dazu gekommen ist, dass diese Pflegefamilie ausgewählt wurde.“

Erstmals äußert sich auch der Bürgermeister. Olaf Scholz zu BILD: „Ein Kind ist gestorben, und das ist ganz furchtbar. Ich warne davor, achselzuckend zur Normalität übergehen zu wollen.

Es muss jetzt bis ins Detail geklärt werden, wie es zum Tod des Mädchens kommen konnte. Und ich will, dass die Frage mit aller Sorgfalt beantwortet wird, in welcher Pflegefamilie ein Kind sein neues Zuhause finden soll.“

Und abends bei einer Veranstaltung des „Hamburger Abendblatts“: „Ob das bei der Auswahl von Pflegefamilien weiter mit freien Trägern geht, ist bei der Prüfung des Falls Chantal mit zu erwägen.“

Bezirksamts-Chef Markus Schreiber (SPD) verwies gegenüber NDR 90,3 auf die Verantwortung des freien Trägers und kündigte lückenlose Aufklärung an.

„Persönliche Konsequenzen“, so Schreiber, „sehe ich im Augenblick nicht.“

Quelle: Bild – http://www.bild.de/regional/hamburg/kriminalfall-chantal/behoerde-am-pranger-22307190.bild.html

08.11.2011 – Kopp-Online – Wir haben keine Liebe mehr: Der Zusammenbruch beginnt

Gerade komme ich vom Tanken. Vor der Kasse eine lange Schlange. Brüllend laut das Radio: NDR 2. Der Sprecher mit Alarm in der Stimme: Deutschland habe zu wenige Krippenplätze. Die Länder kämen beim Kita-Ausbau nicht schnell genug voran, verkündet er hektisch. Dann wird Bundesfamilienministerin Schröder zitiert: »Die Länder selbst hätten sich 2007 gemeinsam mit der Regierung das Ziel gesteckt, bis zum Jahr 2013 für 750.000 Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz bereitzustellen. Das Bundesgeld sei da und die Zeit dränge.« In diesem Moment weiß ich: Jetzt sind sie alle verrückt geworden. Denn sie glauben, was sie sagen.

Sie glauben, es sei gut, Kleinstkinder aus ihrem Zuhause zu reißen und in überfüllte Krippen zu stecken. Sie glauben, sie täten den Kleinen etwas Besonderes, während sie in Wahrheit deren Herzen verwunden. Sie glauben offenbar auch, alle Mütter und alle Väter wünschten sich das. Ignorierend, dass die meisten es aus Geldnot, aus Verzweiflung tun müssen: Ihre Kinder weggeben.

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