Gerichtsprozess
Fall Greta: Angeklagte wollte schon immer Erzieherin werden
Von Denise Ludwig
Aktualisiert: 19.11.2020, 18:28
Mönchengladbach. Die Angeklagte im Fall Greta bestreitet alle Tatvorwürfe. Sie schildert unter Tränen, dass sie selbst von einem Onkel missbraucht worden sei.
Erzieherin zu werden, das sei von Anfang an ihr Wunschberuf gewesen. Doch in der Realität wollte es nicht so recht klappen. Ihr Anerkennungsjahr schaffte sie erst im zweiten Anlauf. Die „mangelhafte“ Leistung konnte sie ihrer Aussage nach durch ihre „guten“ schulischen Leistungen verbessern. Am Ende stand die Gesamtnote „Ausreichend“ auf dem Papier. Auch in den Kitas, in denen sie anschließend arbeitete, fiel sie negativ auf. An diesem zweiten Prozesstag im Fall der toten Greta (3) aus Viersen erfährt die Öffentlichkeit im Landgericht Mönchengladbach nur wenig, wer die Frau ist, die die Dreijährige während des Mittagsschlafes erstickt und andere Kinder auf ähnliche Weise misshandelt haben soll.
Justizbeamte führen die 25-jährige Angeklagte wenige Minuten nach 12 Uhr in den Gerichtssaal A 100, über dem in geschwungenen Lettern „Schwurgerichtsaal“ steht. Wie schon am ersten Verhandlungstag hält sie sich eine Kladde vors Gesicht. Ihre Anwälte, Felix Menke und Ingo Herbort, schirmen ihre Mandantin gekonnt mit ihren Körpern ab. Sie wirkt selbst noch fast wie ein Kind. Sie ist nicht besonders auffällig, nicht besonders groß, von schlanker Statur. Eine Seelsorgerin aus der Justizvollzugsanstalt hat neben den Verteidigern Platz genommen. Sie betreut Sandra M. .
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