23.06.2022 – Tagesschau – Kinderpsychiater unter Verdacht: Viele Strafanzeigen gegen Winterhoff

Kinderpsychiater unter Verdacht
Viele Strafanzeigen gegen Winterhoff
Stand: 23.06.2022 17:00 Uhr

Der Fall des Kinderpsychiaters Winterhoff nimmt eine neue Dimension an: Die Staatsanwaltschaft Bonn untersucht nun „eine hohe dreistellige Zahl an Fällen“ möglicherweise schwerer Schädigungen durch seine Behandlungen.

Von Nicole Rosenbach, WDR

Die Staatsanwaltschaft Bonn weitet ihre Ermittlungen im Fall Michael Winterhoff offenbar massiv aus. Wie der „Bonner General-Anzeiger“ berichtet, untersuchen die Ermittler mittlerweile eine hohe dreistellige Zahl an Fällen von Betroffenen, die als Kinder und Jugendliche von dem Bonner Psychiater und Bestsellerautor behandelt und möglicherweise schwer geschädigt wurden.

Die Behörde selbst bestätigte die Zahl auf Nachfrage nicht, sprach aber von einer „Vielzahl“ an Fällen. Bisher hatte die Staatsanwaltschaft stets von einer zweistelligen Fallzahl gesprochen. Sollten sich die Zahl bestätigen, zeigt dies, welche enorme Dimension der Fall Winterhoff haben könnte, der mehr als drei Jahrzehnte lang Kinder und Jugendliche behandelte und nach eigenen Angaben zuletzt mit bis zu 30 Einrichtungen kooperierte.

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18.11.2021 – WDR Monitor – Psychopharmaka für Heimkinder: Neue Enthüllungen im „Fall Winterhoff“

MONITOR vom 18.11.2021
Psychopharmaka für Heimkinder: Neue Enthüllungen im „Fall Winterhoff“

Bericht: Jessica Briegmann, Jochen Taßler, Nicole Rosenbach

Georg Restle: „Von den Älteren zu den Jüngeren – und zu einer Geschichte, die in diesem Sommer bundesweit Schlagzeilen machte. Eine ARD-Dokumentation hat damals enthüllt, was hinter den Mauern von Kinderheimen vor sich ging, in denen Kinder und Jugendliche einem Psychiater ausgeliefert waren, der so seine ganz eigenen Therapie-Vorstellungen hat. Eine Therapie, mit der man Kinder ruhig, sehr ruhig stellen kann. Mit Hilfe von Psychopharmaka, die alles andere als unbedenklich sind. Dabei geht es nicht um irgendeinen Kinder- und Jugendpsychiater, sondern um einen der berühmtesten der Republik. Gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung haben Nicole Rosenbach, Jessica Briegmann und Jochen Taßler weiter recherchiert an einem Skandal, der offenbar noch weit größer ist als bisher bekannt.“

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20.01.2022 – Domradio – Reaktionen auf das Münchner Missbrauchsgutachten

20.01.2022 Reaktionen auf das Münchner Missbrauchsgutachten
„Mich bewegt und beschämt das sehr“

Der Münchner Generalvikar Klingan hat das neu vorgelegte Missbrauchsgutachten für das Erzbistum München als „gewichtigen Baustein“ bei der Aufarbeitung gewürdigt. Kritik kommt aus der Politik und von kirchlichen Gruppen.

„Mich bewegt und beschämt das sehr“, sagte Generalvikar Klingan nach der Übergabe der vier Bände durch die Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl am Donnerstagvormittag. Er dankte Betroffenen, die bereit seien, mit der Kirche über die Konsequenzen zu sprechen.

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16.01.2022 – Deutschlandfunk Kultur – Manipulierte Trennungskinder: Wenn der Papa zum Buhmann wird

Aus der Sendung
Die Reportage

Von Tom Noga · 16.01.2022

Im Fachjargon nennt man es Eltern-Kind-Entfremdung – das systematische Schlechtmachen eines Elternteils gegenüber dem gemeinsamen Kind. Das Kind bekommt Angst und möchte Vater oder Mutter nicht mehr sehen. Eine fast aussichtslose Situation.

[…]

Auf Wunsch des Autors Tom Noga wurde dieser Artikel aus dem teampago Pressespiegel International am 18.04.2023 entfernt. Wir bedauern diese Entscheidung und wollen empfehlen, diesen bemerkenswerten Artikel im Original bei Deutschlandfunk Kultur zu lesen.

teampago, Redaktion

Quelle: Deutschlandfunk Kultur – https://www.deutschlandfunkkultur.de/eltern-kind-entfremdung-100.html

14.09.2021 – Kirche+Leben – Missbrauchs-Vorwürfe gegen Bischof Janssen: So half ihm das Bistum Münster

Bericht 14. September 2021
Studie des Bistums Hildesheim deckt massive Vertuschung durch früheren Bischof auf
Missbrauchs-Vorwürfe gegen Bischof Janssen: So half ihm das Bistum Münster

  • An der Vertuschung von sexuellem Missbrauch im Bistum Hildesheim ist auch die Leitung des Bistums Münster beteiligt gewesen.
  • Dies belegt die Missbrauchs-Studie, die die Amtszeit des früheren Hildesheimer Bischofs Heinrich Maria Janssen (1957-1982), der aus dem Bistum Münster stammt.
  • Konkret sind laut Studie zwei Priester-Täter aus dem Bistum Hildesheim in das Bistum Münster versetzt worden.

An der Vertuschung von sexuellem Missbrauch im Bistum Hildesheim ist auch die Leitung des Bistums Münster beteiligt gewesen. Das belegt das nun veröffentliche Missbrauchsgutachten über die Amtszeit des aus dem Bistum Münster stammenden, früheren Hildesheimer Bischofs Heinrich Maria Janssen von 1957 bis 1982.

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14.09.2021 – kathpress – Gutachter: Früherer Bischof von Hildesheim schützte Missbrauchstäter

Gutachter: Früherer Bischof von Hildesheim schützte Missbrauchstäter

Von deutscher Diözese beauftragte neue Studie sieht „eklatante Missstände“ beim Umgang mit Missbrauch in früheren Jahrzehnten – Allerdings gibt es weiter keine Beweise für den Vorwurf, der frühere Bischof Janssen sei selbst Täter

14.09.2021, 15:24 Uhr Deutschland/Kirche/Kriminalität/Missbrauch

Bonn, 14.09.2021 (KAP/KNA) Nach Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens für die deutsche Diözese Hildesheim bleibt weiterhin offen, ob sich der frühere Bischof Heinrich Maria Janssen (1907-1988) selbst an Kindern vergangen hat. Es könne nicht festgestellt werden, „ob Bischof Janssen sexuellen Missbrauch oder sexuelle Grenzüberschreitungen gegenüber Minderjährigen begangen hat“, heißt es in dem am Dienstag in Hildesheim vorgelegten Bericht. Die Gutachter um die ehemalige niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz stellten allerdings „eklatante Missstände“ im Umgang mit Missbrauch während Janssens Amtszeit zwischen 1957 und 1982 fest.

Demnach gab es von kirchlicher Seite Zuwendung und Schutz für die Täter, während die Betroffenen keinerlei Hilfen erhielten und mit ihrem Leid allein gelassen wurden. Die Untersuchung spricht von „massivem Unrecht“ gegenüber Kindern. Insbesondere in katholischen Kinderheimen wie dem Bernwardshof in Hildesheim habe es physische, psychische und sexualisierte Gewalt gegeben.

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26.05.2021 – Tagesspiegel – „Hier ist ein Kipppunkt erreicht“: Polizei registriert mehr Fälle von Kindesmissbrauch

26.05.2021, 16:12 Uhr
„Hier ist ein Kipppunkt erreicht“ Polizei registriert mehr Fälle von Kindesmissbrauch

Hat die Pandemie zu mehr sexualisierter Gewalt geführt? Das ist statistisch nicht so leicht zu beantworten. Experten sehen aber zumindest Hinweise.

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, und der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sprachen am Mittwoch in Berlin von besorgniserregenden Zahlen, äußerten sich aber zurückhaltend, inwieweit die Einschränkungen der Corona-Pandemie für die Zunahme verantwortlich waren.

Am stärksten war der Anstieg mit 53 Prozent bei der sogenannten Kinderpornografie, also der Herstellung und Online-Verbreitung von Bildern und Filmen von sexueller Gewalt gegen Kinder. 2020 wurde laut der jährlichen Sonderauswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik in 18.761 Fällen Anzeige erstattet, gegenüber 12.262 Fällen im Vorjahr.

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08.04.2021 – NDR – Missbrauchsaufklärung: Bundesverdienstkreuz an Katsch und Mertes

Missbrauchsaufklärung: Bundesverdienstkreuz an Katsch und Mertes
Stand: 08.04.2021 18:49 Uhr

Der Aktivist Matthias Katsch und Jesuitenpater Klaus Mertes sind für ihre Missbrauchsaufklärung mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Im Januar 2010 suchte der frühere Schüler des Berliner Elitegymnasiums Canisius-Kolleg, Matthias Katsch, das Gespräch mit dessen damaligen Rektor Klaus Mertes, um ihm von dem in den späten 1970er-Jahren erlittenen Missbrauch an der Jesuitenschule zu berichten. Mertes nahm die Schilderung ernst und fragte in einem Brief 600 weitere ehemalige Schüler nach ihren Erfahrungen. Der Vorgang erschütterte als „Missbrauchsskandal“ vor allem die katholische Kirche, aber auch die evangelische und andere Organisationen und Einrichtungen. Florian Breitmeier aus der Redaktion „Religion und Gesellschaft“ verfolgt den Skandal seit Anbeginn.

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05.02.2018 – Süddeutsche Zeitung – „Die Mutter als Täterin ist immer noch ein Tabu“

5. Februar 2018, 7:37 Uhr
Interview am Morgen:“Die Mutter als Täterin ist immer noch ein Tabu“

Im Breisgauer Missbrauchsfall erschüttert die Rolle der Mutter. Eine Familienforscherin erklärt, warum Täterinnen oft zu lange vertraut und Kindern zu spät geholfen wird.

Interview von Anna Fischhaber

Sabine Andresen ist Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt und leitet die erste Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindermissbrauchs in Deutschland, die Betroffene anhört und sich auch mit dem Thema Familie und der Rolle der Mutter beschäftigt.

SZ: Ein Junge wird über Jahre missbraucht und gegen Geld im Internet angeboten. Zu den mutmaßlichen Tätern gehört auch die Mutter, die in mindestens einem Fall die Misshandlung ihres Sohnes mitorganisiert haben soll. Was ist mit dieser Mutter los, Frau Andersen?

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18.03.2021 – Westfalen-Blatt – Nach Gutachten: Erzbischof Heße bietet Papst Amtsverzicht an

Donnerstag, 18.03.2021, 18:52 Uhr aktualisiert: 18.03.2021, 18:54 Uhr
Katholische Kirche
Nach Gutachten: Erzbischof Heße bietet Papst Amtsverzicht an

Ein lang erwartetes Gutachten wirft dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen vor. Unter starkem Druck zieht der katholische Oberhirte Konsequenzen. Von dpa

Köln/Hamburg (dpa) – Als Konsequenz aus einem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum Köln hat der Hamburger Erzbischof Stefan Heße dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten.

«Um Schaden vom Amt des Erzbischofs sowie vom Erzbistum Hamburg abzuwenden, biete ich Papst Franziskus meinen Amtsverzicht an und bitte ihn um die sofortige Entbindung von meinen Aufgaben», sagte Heße in einer persönlichen Erklärung. Ebenso bot der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp dem Papst seinen Amtsverzicht an. Die beiden könnten damit die ersten Bischöfe sein, die wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ihr Amt verlieren.

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