01.07.2021 – Tagesschau – 182 weitere Gräber nahe Internat gefunden

Indigene in Kanada
182 weitere Gräber nahe Internat gefunden
Stand: 01.07.2021 09:39 Uhr

Wieder sind Gräber in der Nähe einer früheren Schule für indigene Kinder in Kanada gefunden worden. Experten entdeckten die Überreste von 182 Leichen mit einem Bodenradar. Die Wut ist groß – erneut brannten Kirchen.

In Kanada weitet sich der Skandal um unmarkierte Gräber von Indigenen aus. In der Nähe eines früheren kirchlichen Umerziehungsheims sind 182 weitere solcher Grabstätten entdeckt worden. Das berichtete der Nachrichtensender CBC. Es handelt sich bereits um den dritten Fund dieser Art innerhalb weniger Wochen. Die Wut infolge der Entdeckungen ist groß, erneut gingen in Kanada zwei katholische Kirchen in Flammen auf.

Weiterlesen

18.03.2021 – Westfalen-Blatt – Nach Gutachten: Erzbischof Heße bietet Papst Amtsverzicht an

Donnerstag, 18.03.2021, 18:52 Uhr aktualisiert: 18.03.2021, 18:54 Uhr
Katholische Kirche
Nach Gutachten: Erzbischof Heße bietet Papst Amtsverzicht an

Ein lang erwartetes Gutachten wirft dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße Pflichtverletzungen im Umgang mit Missbrauchsvorwürfen vor. Unter starkem Druck zieht der katholische Oberhirte Konsequenzen. Von dpa

Köln/Hamburg (dpa) – Als Konsequenz aus einem Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen im Erzbistum Köln hat der Hamburger Erzbischof Stefan Heße dem Papst seinen Amtsverzicht angeboten.

«Um Schaden vom Amt des Erzbischofs sowie vom Erzbistum Hamburg abzuwenden, biete ich Papst Franziskus meinen Amtsverzicht an und bitte ihn um die sofortige Entbindung von meinen Aufgaben», sagte Heße in einer persönlichen Erklärung. Ebenso bot der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp dem Papst seinen Amtsverzicht an. Die beiden könnten damit die ersten Bischöfe sein, die wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche ihr Amt verlieren.

Weiterlesen

17.12.2019 – Domradio – „Epochale“ Entscheidung

17.12.2019
Reaktionen auf Abschaffung der Schweigepflicht bei Missbrauch „Epochale“ Entscheidung

Die deutschen Bischöfe haben die Abschaffung des „Päpstlichen Geheimnisses“ bei der Verfolgung von Missbrauch begrüßt. Der frühere kirchliche Chef-Strafverfolger für Missbrauchsdelikte, Erzbischof Scicluna, nannte die Entscheidung gar „epochal“.

Der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, hat die Abschaffung des sogenannten Päpstlichen Geheimnisses bei der Verfolgung von Missbrauchsstraftaten begrüßt.

Die Instruktion von Papst Franziskus sei „der richtige Schritt in einem langen Prozess der Kirche, der von vielen Seiten als notwendig angesehen wurde“, sagte der Trierer Bischof am Dienstag in Bonn. Die Entscheidung ermögliche eine größere Transparenz und eine verbesserte Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden.

Weiterlesen

28.06.2019 – Aachener Nachrichten – „Ich habe zu lange geschwiegen“

„Ich habe zu lange geschwiegen“
Ex-Priester macht sich Vorwürfe und zeigt sich selbst bei der Kirche an
28. Juni 2019 um 10:46 Uhr
Der ehemalige Amtspriester Jochen Becker steht vor der Kirche St. Ursula. Foto: dpa/Oliver Berg

Köln. Jochen Becker hat sich selbst bei der Kirche angezeigt. Er wirft sich vor, von einem Fall von sexuellem Kindesmissbrauch gewusst, den Täter aber erst nach mehreren Jahren gemeldet zu haben. „Ich habe zu lange geschwiegen“, sagt er.

Von Christoph Driessen, dpa

Die zum 1. Juni erlassenen neuen Regeln von Papst Franziskus zum Umgang mit Missbrauch haben ihn zu der Selbstanzeige veranlasst. Bisher habe er von den kirchlichen Behörden allerdings nur eine Eingangsbestätigung erhalten.

Dem Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, ist der Fall nach Angaben seiner Pressestelle bekannt. Beckers Kritik werde nachgegangen, teilt eine Sprecherin mit.

Weiterlesen

26.09.2018 – Domradio – Erschrecken nach Missbrauchsstudie im Auftrag der Bischöfe

Ergebnisse der Studie zu Missbrauch in der katholischen Kirche

Bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz ist die Missbrauchsstudie offiziell vorgestellt worden. Rund vier Jahre lang arbeitete ein Forscherkonsortium um den Mannheimer Psychiater Harald Dreßing daran. Die Untersuchung, die die katholischen Bischöfe in Auftrag gaben, hat 356 Seiten und umfasst die Jahre 1946 bis 2014. Alle 27 Bistümer nahmen – für unterschiedliche Zeiträume – an der Studie teil, einige Bistümer wurden vertieft für die gesamte Phase untersucht. Sowohl Namen der Betroffenen als auch der Bistümer selbst sind anonymisiert.

Einige der wichtigsten Ergebnisse: In den 38.156 ausgewerteten Akten der 27 deutschen Bistümer gab es bei 1.670 Klerikern (4,4, Prozent) Hinweise auf Beschuldigungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger. Darunter waren 1.429 Diözesanpriester (5,1 Prozent aller Diözesanpriester), 159 Ordenspriester (2,1 Prozent) und 24 hauptamtliche Diakone (1,0 Prozent).

3.677 Kinder und Jugendliche sind als Opfer dieser Taten dokumentiert. Bei 54 Prozent der Beschuldigten lagen Hinweise auf ein einziges Opfer vor, bei 42,3 Prozent Hinweise auf mehrere Betroffene zwischen 2 und 44, der Durchschnitt lag bei 2,5. 62,8 Prozent der von sexuellem Missbrauch Betroffenen waren männlich, 34,9 Prozent weiblich, bei 2,3 Prozent fehlten Angaben zum Geschlecht. Das deutliche Überwiegen männlicher Betroffener unterscheidet sich nach Angaben der Forscher vom sexuellen Missbrauch an Minderjährigen in nicht-kirchlichen Zusammenhängen. Beim ersten Missbrauch waren 51,6 Prozent der Betroffenen jünger als 14 Jahre alt. 25,8 Prozent waren 14 oder älter, bei 22,6 Prozent war das Alter nicht dokumentiert.

Drei von vier Betroffenen standen mit den Beschuldigten in einer kirchlichen oder seelsorgerischen Beziehung, zum Beispiel als Messdiener oder als Schüler im Rahmen von Religionsunterricht, Erstkommunion- oder Firmvorbereitung. Bei 566 Beschuldigten (33,9 Prozent) wurden kirchenrechtliche Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger eingeleitet, bei 53 Prozent nicht, bei 13,1 Prozent fehlten entsprechende Angaben. Rund ein Viertel aller eingeleiteten kirchenrechtlichen Verfahren endete ohne Sanktionen. Aus dem Klerikerstand entlassen wurden 41 Beschuldigte, 88 wurden exkommuniziert, also aus der kirchlichen Gemeinschaft ausgeschlossen.

Innerkirchliche Risikofaktoren, die die Wissenschaftler in der katholischen Kirche ausmachen: Sie raten dazu, den Klerikalismus zu überdenken, den sie „als das Bestreben, einer Religion über die religiös-geistige Einflusssphäre hinaus weltliche Macht zu verleihen und religiösen Dogmen politische Geltung und politisches Gewicht zu verschaffen“ zu überdenken. Auch solle über den Zölibat (die aus religiösen gewählte Ehelosigkeit der Priester) sowie die Einstellung der Kirche zur Homosexualität nachgedacht werden. (kna/Stand 25.09.2018)

Weitere Veränderungen – aber keine Rücktritte erwartet Weiterlesen

16.10.2014 – Kurier – Schönborn: „Bei Problemen ist Familie erste Zuflucht“

Schönborn: „Bei Problemen ist Familie erste Zuflucht“

Der Kardinal sprach bei der Bischofssynode offen über die Scheidung seiner Eltern.

16.10.2014, 16:20

Ich bin beeindruckt vom enormen Interesse an der Synode“, begrüßte Kardinal Christoph Schönborn die Journalisten im vatikanischen Pressesaal. Der Kardinal, der eine der zehn Arbeitsgruppen der Bischofssynode leitet, hielt ein Plädoyer für die Wichtigkeit der Familie: „Wenn wir Probleme haben, ist die erste Zuflucht die Familie. Wir sehen Familie zu oft reduziert auf die Kernfamilie, ich hoffe, dass mit der Synode eine erweiterte Sicht ermöglicht wird“, so Schönborn.

Scheidungskind Weiterlesen

11.02.2015 – Radio Vatikan – Generalaudienz: Kinder sind kein Besitz der Eltern

Papst Franziskus \ Audienzen & Angelus
Generalaudienz: Kinder sind kein Besitz der Eltern

Kinder sind ein Geschenk, kein Problem der Reproduktionsbiologie, und auch kein Mittel zur Selbstverwirklichung. Das hat Papst Franziskus bei der Generalaudienz gesagt. In seiner Katechesenreihe zur Familie ging der Papst in dieser Woche vom Thema der Elternschaft auf das der Nachkommenschaft über.

„Kinder sind kein Besitz der Eltern. Kinder sind ein Geschenk“, sagte Franziskus. Jedes sei „einzigartig und unwiederholbar und zugleich unverwechselbar mit seinen Wurzeln verbunden.“ Wenn seine eigene Mutter, erzählte der Papst, gefragt worden sei, welches ihrer fünf Kinder sie am liebsten habe, habe sie geantwortet: „Nun, sie sind fünf, wie die fünf Finger einer Hand. Wenn man den Daumen schlägt, tut es weh. Wenn man den Zeigefinger schlägt, tut es auch weh… alle sind meine Kinder, aber alle sind verschieden wie die Finger einer Hand.“

Ein Kind werde geliebt, weil es Kind sei, nicht etwa, „weil es schön, gesund, lieb ist; nicht, weil es meine Ansichten hat und meine Wünsche verkörpert. Ein Kind ist ein Kind: ein Leben, das von uns hervorgebracht ist, aber ihm selbst gehört, zu seinem Wohl, zum Wohl der Familie, der Gesellschaft, der ganzen Menschheit.“

Die Erfahrung, selbst alle Söhne und Töchter zu sein, öffnet auch die Augen für die Größe Gottes und seine Liebe, fuhr der Papst fort. „Es ist die Schönheit, zuerst geliebt zu sein: bevor wir noch irgendetwas getan haben, diese Liebe zu verdienen, bevor wir sprechen oder denken können, sogar bevor wir zur Welt kommen!“ Sehr oft treffe er werdende Mütter, die ihn um einen Segen für ihre Ungeborenen bitten, sagte Franziskus. Das sei geradezu ein Abbild der Liebe Gottes, dessen Liebe immer schon vorher da sein.

Die Söhne und Töchter dürfen heute keine Angst vor der Verpflichtung haben, eine neue Welt zu bauen. Es sei auch richtig, ihnen zu wünschen, dass die Welt von morgen besser als die heutige ist, so der Papst. „Das muss aber ohne Arroganz und hohe Ansprüche geschehen.“

Zur Beziehung zwischen Eltern und Kindern erinnerte der Papst an das vierte Gebot: Du sollst Vater und Mutter ehren. Dieses Gebot komme nach den drei, die Gott betreffen. „Tatsächlich hat das etwas Heiliges, etwas Göttliches, etwas, das am Ursprung jeder anderen Art von Respekt zwischen den Menschen steht“. Eine Gesellschaft von Söhnen und Töchtern, die ihre Eltern nicht ehrten, sei „eine Gesellschaft ohne Ehre“, die gierige Jugendliche hervorbringen werde, formuliert Franziskus.

Nochmals kam Franziskus auf große Familien zu sprechen. Viele Kinder zu haben, sei „nicht automatisch eine unverantwortliche Entscheidung“, sagte Franziskus; er spielte damit auf die Diskussion um eine frühere Aussage von ihm an, wonach Katholiken sich „nicht wie die Karnickel“ zu vermehren bräuchten und die Zahl von drei Kindern pro Familie ideal sei. „Das Leben verjüngt sich und erhält neue Energie, indem es sich vermehrt: es wird reicher, nicht ärmer!“ Umgekehrt sei gewollte Kinderlosigkeit, wie sie mitunter in Europa zutage trete, eine Geste des Egoismus. Eine Gesellschaft, in der es keine Kinder gebe, weil diese „vor allem als Sorge, Last und Risiko“ gesehen würden, nannte der Papst „trübselig“.

An der Audienz nahm eine große Gruppe Pilger aus dem Burgenland unter ihrem Bischof Ägidius Zsifkovics teil. Zum katholischen Weltkrankentag appellierte Papst Franziskus an Jugendliche, sich mehr um hilfsbedürftige Menschen zu kümmern. „Seid Auge für den Blinden und Fuß für den Lahmen“, rief ihnen der Papst zu. Zugleich wandte er sich an alle Kranken mit den Worten: „Liebe Kranke, fühlt euch stets unterstützt vom Gebet der Kirche“.

(rv 11.02.2015 gs)

Quelle: Radio Vatikan – http://de.radiovaticana.va/news/2015/02/11/generalaudienz_kinder_sind_kein_besitz_der_eltern/1122735

26.01.2015 – Spiegel – Katholische Kirche: Was wurde eigentlich aus dem Missbrauchsaufklärer Pater Mertes?

Missbrauchsaufklärer vom Canisius-Kolleg: Jesuiten-Pater Klaus Mertes

Mit seinen Untersuchungen fing alles an: Vor fünf Jahren wurde Deutschland vom Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche überrollt. Wie denkt Jesuiten-Pater Klaus Mertes heute über seine Rolle, was hat sich verändert – in der Kirche, in seinem Leben?

Von Annette Langer

Weiterlesen

07.11.2014 – ORF – Chicagos Kardinal publiziert Missbrauchsdossier

Chicagos Kardinal publiziert Missbrauchsdossier

Die Erzdiözese Chicago (US-Bundesstaat Michigan) hat am Donnerstag (Ortszeit) Tausende interne Dokumente zum Thema sexueller Missbrauch durch Priester – und dessen Vertuschung – zugänglich gemacht.

Weiterlesen

17.05.2013 – Erzdiözese Wien – Papst: „Geld darf nicht die Welt regieren“

Papst: „Geld darf nicht die Welt regieren“
(17.05.2013) Papst Franziskus kritisierte den globalen Finanzmarkt und rief zu einer Reform im Sinne des Gemeinwohls auf.

Weiterlesen