Studie | Univ. Prof. Dr. Gerhard Amendt | Scheidungsväter | Forschungsprojekt | Vätererfahrungen |

Scheidungsväter -wie Männer die Trennung von Ihren Kindern erleben

( Vorwort zusammengestellt aus der Studie von Univ. Prof. Dr. Gerhard Amendt von Red. Kinder brauchen beide Eltern  Michael W. Klap )

Die Vorherrschaft der verletzten Gefühle bringt es mit sich, dass die meisten Männer und Frauen unvorbereitet für die Zeit nach der Scheidung sind. Vielfach ist die Entscheidung zur Auflösung der Beziehung von einem hintergründigen Gefühl einer schweren Enttäuschung getragen.

Die Gründe dafür werden zumeist dem anderen angelastet und nur zu oft gelten sie als unverzeihlich.

Damit ist eigentlich auch schon die Grundlage dafür gelegt, dass die Beziehung der Kinder in den Sumpf ungeklärter partnerschaftlicher Gefühlswallungen gerät.

Die Auswirkungen der Beziehungsauflösung sind vielleicht gerade deshalb keinem der beteiligten Erwachsenen so recht bewusst. Sie brechen vielfach wie naturwüchsige Ereignisse aus heiterem Himmel über die Getrennten herein und lösen Entsetzen aus.

Für alle Beteiligten dieses Forschungsprojektes war das Projekt deshalb nicht nur eine Reise in unerforschtes Terrain, auf dem Männer und Frauen Machtkämpfe miteinander austragen, sondern ebenso eine emotionale Herausforderung. Zeitweise war die Arbeit einfach nur bedrückend, denn Scheidungsschicksale gehen zu Herzen und an die Nieren, weil sie Themen des eigenen Lebens berühren.

Das haben alle im Projekt am eigenen Leib gemerkt. Wären wir vor diesen inneren Belastungen und äußeren Bedrohungen zurückgewichen, dann hätten wir zwar hochinteressante Zahlen produziert, aber keine Einblicke in die bewegte Erfahrungswelt von geschiedenen Vätern gewonnen.

Einige Unbekannte muß unser Drang nach Unentdecktem derart bedroht haben, dass sie versuchten, mit Backsteinen die Scheiben des Instituts zu zertrümmern, so als könnten sie damit verhindern, dass der Vorhang des Schweigens über Erfahrungen von geschiedenen Männern gelüftet wird.

Ohne jeden Zweifel repräsentiert die hohe Zahl der Scheidungen in der Zwischenzeit ein schwerwiegendes facettenreiches Konfliktpotential, das zweifellos den Wunsch nach Kindern bremst.

Die Forschung der Zukunft sucht nicht nach einem Schuldigen für die Scheidung, sondern sie wendet sich  dem hilflosen Agieren beider Scheidungspartner zu. Sie will verstehen, was zur Sprachzerstörung der Geschiedenen, zu deren gegenseitiger Entwertung und zu einer aggressiv und sogar zerstörerisch eingefärbtem Instrumentalisierung der Kinder für die eigene Sache führt.

Die Waffe des Mannes, dem die Kinder nach der Scheidung vorenthalten werden, ist dabei die Zurückhaltung der Unterhaltszahlungen, die Waffe der Frau ist die Entfremdung der Kinder von ihrem Vater.

 

zum Beitrag:

Institut für Geschlechter- und Generationenforschung an der Universität Bremen

Forschungsprojekt Vätererfahrungen nach der Trennung vom Ehe- oder Lebenspartner

Abschlußbericht
Textversion ohne Statistiken
23. April 2005
Projektleiter:   Univ. Prof. Dr. Gerhard Amendt
IGG@uni-bremen.de

Download des Abschlussberichts als PDF

Website Univ.Prof.Dr.Gerhard Amendt: http://members.aon.at/namendtl/

 

Ein Gedanke zu „Studie | Univ. Prof. Dr. Gerhard Amendt | Scheidungsväter | Forschungsprojekt | Vätererfahrungen |

  1. Die KM wurde zur Scheidung durch die verschmähte Schwiegermutter getrieben. Bislang kommen weder Psychologen noch die Justiz darauf, dass die Schwiegermutter unter Münchhausen by proxy Syndrom leidet und damit die Enkel kaputt macht.
    Warum wird den Gesetzen mehr Wichtigkeit gegeben als der Heilung vorschreitender psychischen Erkrankungen?

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